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Fokus-Modus. Oder: Ich hab dich (nicht) im Blick!

Wie du ganz einfach deine Konzentrationsfähigkeit trainierst. Und dabei auch noch wunderbar entspannst. 

Wenn du eine Sache (oder jemanden;) sehr genau im Blick hast, wenn du jedes Detail wahrnehmen möchtest oder etwas wirklich verstehen und verinnerlichen willst, dann wirst du ganz automatisch auf sehr natürlich Weise das meiste andere komplett ausblenden (müssen).

Du kennst das sicher im Positiven – ein spannendes Buch, und du vergisst die Welt um dich herum – wie vermutlich auch im Negativen (schon wieder minutenlang im Netz oder auf Social Media vergeudet).

Kommt dir bekannt vor?

Dein mentaler Fokus macht auch hier genau das, was deine Augen machen, wenn du, sagen wir, etwas Kleingedrucktes lesen möchtest: Er stellt sich scharf. – Und alles drumherum wird unschärfer, weniger präsent. Es ist immer noch da, aber in diesem Moment einfach nicht wichtig.

Heißt umgekehrt auch: Wenn ich nicht klar bin in meinen Zielen, in meiner Vision von mir selbst & der Welt, werde ich sehr schnell im Wortsinn „den Fokus verlieren“ und meine Zeit nicht sinnvoll und effektiv nutzen. 

Die gute Nachricht: Wir können dieses Prinzip wunderbar übertragen – auch auf andere Sinne – und ganz gezielt für mentales Training nutzen.

🏄‍♂️

Wie wäre es mit einem Versuch, den Hörsinn betreffend?

Nimm dir einen kurzen Moment Zeit, egal in welchem Setting, und such dir einen Gegenstand deiner Wahl, der eine etwas länger schwingende Eigenresonanz hat (heißt: er klingt, wenn du sanft dagegen schlägst). Gut geeignet sind beispielsweise eine halbvolle Trinkflasche, ein Weinglas, eine Salatschüssel aus Glas oder Porzellan, Kochtöpfe & Pfannen, eine Metallplatte, ein hohler Holzkörper… – Probier da gern einfach mal ein bisschen herum. 

Vielleicht hast du auch ein richtiges Musikinstrument zu Hand? So etwas ist natürlich per se schon perfekt auf eine gut wahrnehmbare Resonanz ausgerichtet.

Richte deine Aufmerksamkeit nun auf den gewählten Gegenstand und bringe diesen mit einem Impuls zum Tönen – einfach mit der Hand oder einem Finger dagegenschlagen. 

Ein Musikinstrument spielst du natürlich so wie gehabt – aber nur einen Ton!

Auf diesen einen Ton richte nun deinen Fokus.

Wie klingt der Ton? Warm, weich, hohl, roh, laut, leise?

Klingt er eher kurz oder lang? (genau hinhören!)

„Spiel“ deinen Ton noch einmal, auf die gleiche Art, oder auch gern auf eine ganz andere.

Wie ist deine Wahrnehmung jetzt? Hat sich was verändert, oder ist alles ganz genau gleich? (eher unwahrscheinlich;)

Wiederhole dies direkt so oft du magst und es dir taugt.

Du wirst feststellen, dass während dieser einfachen, superkurzen Mini-Übung deine Konzentration vermutlich weniger auf dein übliches Gedankenkarussell gerichtet war als vorher (oder auf deinen blöden Chef, den letzten Streit, die nächste Challenge, die lange To-Do-List…)

Vielleicht war es für einen kurzen Moment irgendwie auch entspannend (?)

🏄‍♂️

Ich selbst nutze übrigens für diese Übung besonders gern eine Stimmgabel – eine von den großen, die man für die Körperarbeit einsetzt (siehe Foto). Das bringt mich immer sehr schnell zur Ruhe und in meine Mitte. Zumal sich hier auch noch der vibrotaktile Sinn sehr intensiv bemerkbar macht; aber davon ein anderes Mal mehr.

😎

Mein Impuls daher heute für dich:

🔹Es gibt kaum etwas Beruhigenderes, Fokussierendes, Kontemplativeres, als die Aufmerksamkeit bewusst auf das Verklingen eines einzelnen Tons zu lenken!

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Das tolle Foto von mir hat natürlich wieder mal the one and only @LudwigOlah gemacht. 💥

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Wenn dich dieser Impuls inspirieren / motivieren konnte, lass es mich sehr gern wissen. Auch wenn du kritische Anmerkungen oder Anregungen hast: Ich freue mich über dein persönliches Feedback!
mail@ralftiedemann.com

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